In der Vorwoche wurde offiziell der Startschuss für 2,5 Millionen-Europrojekt beim Kraftwerk Allersdorf gegeben.

Vor 110 Jahren wurde das Kraftwerk Allersdorf errichtet. Seit dieser Zeit war die Wasserstrecke im Ybbsknie für alle vorkommenden Fischarten im Fluss durch die Wehranlage unüberwindlich vom Oberlauf getrennt. Darüber hinaus ist die Restwasserstrecke der Ybbs bis zur Urlmündung an rund 300 Tagen im Jahr beinahe trockengelegt, was sich insgesamt negativ auf die Wasserökologie auswirkt.
Mit dem aktuellen Investitionsprojekt der Stadtwerke Amstetten wird der Natur jetzt wieder ein Stück zurückgegeben. Einer EU-Richtlinie zuvorkommend, die künftig die Abgabe einer Restwassermenge in den Unterlauf vorschreiben wird, beschlossen die Stadtwerke Amstetten, bereits jetzt die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Im Rahmen des EU Life+-Projekts „Mostviertel-Wachau“ werden Teile des Bauvorhabens auch gefördert.
„Um die Fallhöhe von über acht Metern zu überwinden, wird ein Fischaufstieg mit 56 Becken von jeweils zwei mal drei Metern Durchmessern errichtet, der es sogar größeren Fischen wie dem Huchen ermöglichen soll, die Wehr zu passieren. Daneben wird eine Turbine mit einer Leistung von 479 kW errichtet, um den Verlust bei der Energieerzeugung durch die Abgabe der Restwassermenge auszugleichen“, erklärt Stadtwerke-Direktor Ing. Robert Simmer die wichtigsten Eckpunkte des Großprojekts.

Ökologischer Zustand der Ybbs soll sich verbessern
Da die Stadtwerke auch in ihrem Leitbild den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur festgeschrieben hätten, sei er besonders stolz darauf, dass alle Experten dem Projekt eine wesentliche Verbesserung des ökologischen Zustands der Ybbs bescheinigten. „Bleibt nur zu hoffen, dass sich das auch schnell unter den Fischen herumspricht“, sagt Simmer.
Der symbolische Spatenstich fand am 10.5. im Beisein zahlreicher Gäste statt, gebaut wird ja schon seit Anfang April. Der erste Fisch wird dann voraussichtlich im Jänner nächsten Jahres die Wanderhilfe durchsteigen können.
Der Bau der Fischaufstiegshilfe ist mit rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt.