6 Jahre Cocooning

Der erste Versuch mit Brutboxen erfolgte 1999 an der Ybbs. Eingesetzt wurden Eigenbauboxen (Prototyp 1) mit Äschen- und Hucheneier. Die niedrigen Schlupfraten (ca. 5%) sind auf eine starke Verpilzung der Eier zurückzuführen. Die Verpilzung wurde durch eine starke Kolmatierung in der Brutbox (Einlagerung von Feinsedimenten) hervorgerufen. Diese Kolmatierungserscheinungen stehen im engen Zusammenhang mit der Handhabung der Box d.h. bestimmte Kriterien wie die Positionierung der Box im Gewässer, das gewählte Substrat in der Box sowie die verwendeten Eianzahlen mussten optimiert werden.

Aufbauend auf diesen ersten Versuch wurde die Brutbox weiterentwickelt (Prototyp 2) um verschiedene Kolmatierungsschutzmechanismen auszutesten. Diese Box (Prototyp 2) wurde an der Fischa im Jahr 2000 mit Bachforelleneiern eingesetzt. Ziel war es, verschiedene Positionierungen im Gewässer sowie unterschiedliche Substratzusammensetzungen und verwendete Eianzahlen in der Box zu testen. Die unterschiedlich hohen Schlupfraten an den beiden gewählten Laichplätzen sind die Folge dieser Experimente. Aufbauend auf diese Versuchsreihe entstand der Prototyp 3.

Dieser Prototyp 3 wurde im Jahr 2001 an der Traun mit Äscheneiern eingesetzt. Die erzielten Schlupfraten von 87 % wiesen darauf hin, dass wir mit der Entwicklung und Handhabung der Box den richtigen Weg verfolgten. Die Arbeit mit unterschiedlichen Fischarten zeigte uns, dass es notwendig ist die Maschenweite der Box auf die jeweilige Fischart abzustimmen.

Im Jahr 2002 erfolgte ein weiterer Versuch mit Äscheneiern an der Traun. Die hohen Schlupfraten von 2001 konnten bestätigt werden. Weitere Aktionen wurden anschließend jährlich an der Ybbs mit Äscheneiern 2002-2005 durchgeführt. Ebenso wurde ein weiterer Versuch mit Hucheneiern im Jahr 2004 durchgeführt.

Die konstant hohen Schlupfraten dieser Jahre zeigen, dass der von uns entwickelte „Cocon“ sowie die Handhabung weitgehend perfektioniert wurde. Diese langjährige Entwicklungsphase zeigt, dass die Arbeit mit Brutboxen große Erfahrungswerte benötigt, um mit dieser Bewirtschaftungsform zufrieden stellende Ergebnisse zu erzielen.