Die Entwicklung der Besatzaktivitäten

Seit seiner Gründung im Jahr 2000 ist es eines der Hauptziele des Vereins „Rettet die Ybbs-Äsche“ durch initiierenden Äschenbesatz den Bestand dieser für die Ybbs typischen Fischart langfristig zu erhalten. Dazu wurde schon anfangs allergrößtes Augenmerk auf die Verwendung ausschließlich „ybbs-stämmiger“ Muttertiere geachtet.

In den Jahren 2001 bis 2004 erarbeitete der Arbeitskreis „Ist-Bestand“ eine umfangreiche Darstellung der Bestandssituation der Äsche sowie eine Analyse verschiedener Lebensraumparameter (Digitale Grafik und Fotos aller Wehranlagen inkl. Einstufung der Passierbarkeit, Temperaturdaten der ganzen Ybbs, Umfeldanalyse – Interessensgruppen an der Ybbs, Luftbildaufnahmen Ybbs Unterlauf ca. 1940, Franziszeischer Kataster Ybbs Unterlauf, etc.).

Diese Datensammlungen und Auswertungen wurden in Rahmen mehrerer Bewirtschaftertreffen, Symposien, … immer wieder im Kreise interessierter Bewirtschafter, Fischereiberechtigter, Wissenschafter, Fischer präsentiert und diskutiert. Beinahe alle Fischereiausübungsberechtigten sind mittlerweile Mitglieder unseres Vereins und nehmen regelmäßig an Sitzungen und Treffen teil. So wurde der Verein immer mehr zu der Wissens- und Diskussionsplattform am Fischereisektor im Ybbstal. Ein Fischereiverein, der sich revierübergreifend und flusseinzugsgebietsbezogen um fischereiliches Management kümmert und dieses versucht zu koordinieren, stellt sicherlich ein Novum in der Vereinslandschaft in Österreich dar.

Waren es in den ersten Vereinsjahren noch ausschließlich vorgestreckte Brut, 0 + bis 2 + Äschen, die Verein über Partnerzuchtbetriebe an die Reviere weitergab, so kamen ab dem Frühjahr 2004 erstmals auch Brutboxen (sogenannte „Cocons“) zum Einsatz. Zurzeit verfolgt der Verein ein duales Fördersystem für „äschenbesetzende“ Reviere. Bei klassischem Besatz mit vorgestreckter Brut, 0 + bis 2 + Äschen wird den Bewirtschaftern ebenso unter die Arme gegriffen wie beim Einsatz von Brutboxen.

Der Einsatz von Brutboxen stellt dabei allerdings eine oftmals große Umstellung der Reviere in ihren Aktivitäten dar und bedarf einer besonderen fachlichen und auch finanziellen Unterstützung; dies gilt umso mehr als ein derart großräumiges Besatzprojekt mittels Cocooning bislang in Österreich einzigartig ist.