Grundeln lebten ursprünglich im Schwarzen Meer. Als Gelege oder in Ballastwassertanks kommen diese Fische in die Donau. Dort vermehren sich die Grundeln oft massenhaft und fressen den Laich heimischer Fische.

Experten beschäftigen sich seit einigen Jahren mit den Eindringlingen, die die heimischen Gewässer unsicher machen. Mittlerweile sei die Grundel in der Donau richtig sesshaft geworden. Neue Arten in heimischen Gewässern sind zwangsläufig mit Problemen verbunden. Ganz oben auf der Liste stehe die Verdrängung heimischer Fischarten, weil Fischeier ganz oben auf dem Speisezettel der Grundeln stehen, was wiederum das gesamte Ökosystem stören kann.
„Was man häufig vergisst, ist die Tatsache, dass neue Arten auch neue Parasiten mitbringen, die es bisher nicht gegeben hat“, sagt ein Fachmann. Bei den Schwarzmundgrundeln gibt es den Verdacht, dass sie Krankheiten auf Wasservögel übertragen. Mit der Einfuhr fremder Fischarten gelangten zum Beispiel auch der Aal-Schwimmblasenwurm oder die Chinesische Teichmuschel nach Europa.
Es sei schwer zu sagen, was eine neue Fischart im Ökosystem alles anrichtet. „Manche Arten bilden lokale Massenverbände und beeinträchtigen ganze Ökosysteme, andere hingegen vermehren sich zwar stark, sind aber vergleichsweise harmlos“, so Experten.
Mittlerweile tummeln sich drei verschiedene Grundel-Arten in der Donau. Alle wurden eingeschleppt. Untersuchungen haben ergeben, dass die Grundeln im gesamten Donauraum viel weiter verbreitet sind als bisher angenommen. Mittlerweile pflanzen sich die Tiere schon eigenständig fort und entwickeln eine eigene Population.
Experten kritisieren, dass in anderen Ländern darüber geforscht wird, während es in Österreich an finanziellen Mitteln fehle.

Von: OÖ Land & Leute