Bürgerinitiative „Pro Ybbs“ meldet sich zu Arbeiten unterhalb des Kraftwerks Oismühle zu Wort: Effizienzsteigerung als wahrer Grund. Kraftwerksbetreiber dementiert.

Auf einer Länge von 1,2 Kilometern wird derzeit unterhalb des Kraftwerks Oismühle ein Renaturierungsprojekt umgesetzt. Die Sohlschwelle Gleiß wir entfernt und eine Geschiebeleitwand sowie eine Fischaufstiegshilfe werden errichtet. Durch die Renaturierung könne sich der Fluss künftig wieder natürlich entwickeln, so Kraftwerksbetreiber Johannes Kühhas gegenüber der NÖN.

Nun meldet sich Gerald Mevec von der Bürgerinitiative „Pro Ybbs“ zu Wort. „Es ist schon lobenswert, dass Energieproduzent Kühhas so viel für die Renaturierung der Ybbs übrig hat. Die Frage bleibt jedoch offen, warum das natürliche Flussbett der Ybbs auf einer Länge von 1,2 Kilometern tiefer gelegt werden muss. Hätte es nicht ausgereicht, nur die Sohlschwelle unterhalb der Gleißer Brücke zu entfernen?“ Mevec ortet die Effizienzsteigerung und damit die Profitmaximierung des Kraftwerks Oismühle als wahren Grund für die Renaturierung. Zudem seien seit dem Beginn der Baggerarbeiten zahlreiche Anrufe von Anrainern bei „Pro Ybbs“ eingegangen. Keiner dieser Anrainer sei nämlich von den Arbeiten informiert worden.

Diese Vorwürfe will Kraftwerksbetreiber Johannes Kühhas nicht gelten lassen. Die Renaturierung sei genehmigt und von einem Sachverständigen für gut befunden worden. Zusätzlich zur Sohlschwelle Gleiß würden auch zwei Bäuche im Fluss entfernt. So würde der Schotter künftig nicht mehr im Fluss, sondern auf der Seite liegen bleiben und könne den Fischen als Laichplatz dienen.Dass dadurch auch die Fallhöhe erhöht wird und so mehr Strom produziert werden kann, sei eine Win-Win-Situation. Zu den Vorwürfen, dass die Anrainer nicht informiert worden seien, sagt der Kraftwerksbetreiber: „Im Zuge des Wasserrechtsverfahrens wurden nur die eingeladen, die von den Arbeiten negativ betroffen sein könnten.

Von: NÖN/ Andreas Kössl