Verein „Rettet die Ybbsäsche“ hielt Generalversammlung und Bewirtschaftertreffen ab.

Obmann-Stellvertreter Leo Hochpöchler gab einen kurzen Überblick über die Schwerpunkte der Vereinsaktivitäten. Nach wie vor ist der Äschenbesatz und Artenschutz Kernkompetenz des Vereins, eine Verbesserung des Bestands der Ybbsäsche konnte erfreulicherweise über die Jahre beobachtet werden.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Erstellung einer Studie über den Verschmutzungsgrad der Ybbs. An Hand eines „Monitorings“ der Flussstrecke „Stiefelmühle“ wurde deutlich sichtbar wie sehr die Ybbs mit Müll belastet ist. An manchen Jahren, speziell nach Hochwässern befinden sich bis zu 50 t Plastik, Aludosen, Abfälle aus Landwirtschaft, etc. am Ufer, bzw. im Fluss.

Besorgniserregend ist, dass die Bachforelle aus der Ybbs zu verschwinden droht. Laut einer Studie der Universität für Bodenkultur ist der Anteil der Bachforelle an den verschiedenen Fischarten in der Ybbs zwischen 2003 und 2011 bei Opponitz von 38 Prozent auf vier Prozent geschrumpft. „Wir werden in Zukunft unser Hauptaugenmerk auf die Bachforelle richten müssen!“, sagt Obmann Stefan Guttmann über die zukünftigen Ziele des Vereins. Für die sensible Bachforelle sind die Lebensräume an der Ybbs ungemütlich geworden. „Wir appellieren an die politisch Verantwortlichen, Maßnahmen für eine Verbesserung der Lebensräume zu setzen. Dazu müssten die ständigen Baggerungen im Fluss aufhören, flussbauliche Maßnahmen eingestellt und mit Renaturierungen begonnen werden!“, fordert Obmann-Stellvertreter Leo Hochpöchler.

Um Fischaufstiegshilfen, bzw. den Fischabstieg ging es im zweiten Teil der Veranstaltung. Der Ökologe DI Clemens Gumpinger referierte über die verschiedensten Typen von Fischaufstiegshilfen: „Fischaufstiegshilfen sind eine wunderbare Einrichtung, doch man darf sie nicht entkoppeln vom erweiterten Lebensraum der damit geschaffen wurde. Eine Fischwanderung von Stauraum zu Stauraum bringt nichts, weil sich die Fische in Staubecken nicht vermehren können!“.

Über die Fischwanderung flussabwärte berichtete Fischereisachverständiger Dr. Otto Schwomma. Er erzählte über die unbekannte Seite der Fischaufstiegshilfen: „Die eigentliche Tragödie passiert beim Fischabstieg, je nach Turbinenart endet die Wanderung für jeden zweiten Fisch mit dem Tod in der Turbine!“.

Abschließend ermunterte Stefan Guttmann alle Besucher, sich weiter und unermüdlich für den Lebensraum „Ybbs“ einzusetzen: „ Nur gemeinsam kann es uns möglich sein, nachhaltige Verbesserungen zu erreichen!“.

Vorträge über

Generalversammlung – Tätigkeitsbericht

Kraftwerksuntersuchungen

Organismenwanderhilfen

Abwärtswanderung

Ybbsoskar und Bachforellensterben

 

Von: Christa Hochpöchler