Wasserkraftwerk / Bürgerinitiative befürchtet geplanten Bau einer Anlage nahe Greimpersdorf. EVN bestätigt Verhandlungen mit Grundbesitzern, Projekt gäbe es derzeit aber keines.

Aufregung bei der Bürgerinitiative Pro Ybbs. Sie befürchtet, dass die EVN neben dem Kraftwerk Hohe Brücke nun auch noch eine Anlage zwischen Matzendorf und Greimpersdorf errichten will. Anlass dafür: Die EVN hat in den letzten zwei Wochen Optionsverträge mit Grundbesitzern ausverhandelt.

Franz Raab von Pro Ybbs hat schwerste Bedenken: „Denn das ist Natura 2000 Gebiet und dort befinden sich auch Brunnenschutzgebiete der Stadt Amstetten und der Gemeinde Euratsfeld“, warnt er. Laut Pro Ybbs soll das Kraftwerk auf Doislau-Seite in Trockenbauweise errichtet werden, und dazu solle der Ybbsfluss nach Bauende umgeleitet werden.

Da wissen die Naturschützer aber wesentlich mehr, als EVN-Sprecher Stefan Zach. Er bestätigt zwar, dass die EVN erfolgreiche Verhandlungen mit Grundbesitzern über Optionsverträge für fünf Jahre führe, „aber es gibt noch kein konkretes Projekt. Wir schauen uns verschiedenste Bereiche der Ybbs an. Das heißt aber noch nicht, dass dort tatsächlich ein Kraftwerk errichtet wird. Zum einen müssen die Experten feststellen, ob das überhaupt möglich wäre, und zum anderen hängt das natürlich auch von den Grundbesitzern und den Anrainern ab“, sagt Zach. Auf jeden Fall werde die EVN aber noch vor dem Sommer den betroffenen Gemeinden und Bürgern ein bis zwei „weitere Betrachtungsräume an der Ybbs“ vorstellen, wo grundsätzlich die Errichtung eines Kraftwerks möglich wäre. Erst danach werde gegebenenfalls an die Ausarbeitung eines Detailprojekts gegangen.

Bezüglich Grundverhandlungen spielt Zach den Ball an Pro Ybbs zurück. „Wir wissen von einem Ybbs-Anrainer, dass ihm auch die Bürgerinitiative den Grund abkaufen will.“

Von: NÖN/Hermann Knapp