Behörde erklärt Ofenloch auf einer Länge von rund 2,5 Kilometern zum Naturdenkmal. Etwaige Kraftwerkspläne in diesem Bereich damit ein für alle Mal vom Tisch.

Das Ofenloch ist ein Naturdenkmal – das steht nun fest. Bereits Anfang April ist der dahin gehende Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Amstetten bei der Gemeinde Opponitz eingetrudelt. Insgesamt sind es rund 2,5 Kilometer Flusslandschaft im Gemeindegebiet von Opponitz, die den Status eines Naturdenkmals erhalten haben. Das Schutzgebiet beginnt oberhalb der Schotterentnahmestelle vor dem Riess-Wehr und reicht flussaufwärts bis etwa einen Kilometer unterhalb des Kraftwerks Mirenau zum Bauernhaus Furth. „Ein sensationeller Schritt“, freut sich der Präsident des österreichischen Umweltdachverbands Gerhard Heiligenbrunner, der den Antrag dazu gemeinsam mit dem Verein Kuratorium Wald eingebracht hat. „Der Kampf der Ybbstaler für das Ofenloch ist von Erfolg gekrönt. Ein Kraftwerksbau ist – ebenso wie die Schotterentnahme – in diesem Bereich endgültig ausgeschlossen. Die ursprüngliche Wasserdynamik bleibt damit geschützt.“ Heiligenbrunner stellt klar, dass von dem Naturdenkmal-Status nur das „öffentliche Wassergut“, also das Bachbett und die Uferzonen der Ybbs, betroffen sind. „Für die land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung gibt es keine zusätzlichen Beeinträchtigungen.“ Diesbezüglich gab es zuletzt ja Befürchtungen der Gemeinde Opponitz, weshalb sich der Gemeinderat in einer Stellungnahme einstimmig dafür aussprach, das Ofenloch flussaufwärts lediglich bis zur ehemaligen Eisenbahnbrücke beim Bootshaus der Naturfreunde zum Schutzgebiet zu erklären. Bedenken der Gemeinde Opponitz abgewiesen  Vizebürgermeister Johann Lueger und SPÖ-Gemeinderat Karl Hagauer hatten einen dahin gehenden Antrag eingebracht. Von der Bezirkshauptmannschaft Amstetten wurde dieser jedoch abgewiesen. „Wir haben unsere Bedenken geäußert, damit es für die Landwirtschaft hier keine Beeinträchtigungen gibt“, sagt Hagauer. „Anscheinend war aber alles schon beschlossen.“ Mit der aktuellen Lösung sei er nicht ganz zufrieden. „Gegen das Schützen des Ofenlochs habe ich gar nichts, aber das jetzige Schutzgebiet ist zu lange.“ Ähnlich sieht das Vizebürgermeister Lueger: „Das Ofenloch ist natürlich schützenswert. Wir wollten dies aber nur bis zur Eisenbahnbrücke. Auf die Entscheidung der BH haben wir aber keinen Einfluss.“ Bürgermeister Leopold Hofbauer begrüßt die Entscheidung, das Ofenloch zum Naturdenkmal zu machen. „Das Ofenloch ist sicher der schönste Abschnitt der Ybbs und ein Naturdenkmal im wahrsten Sinne des Wortes.“ Auch Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka zeigt sich zufrieden: „Wir haben lange Zeit darum gekämpft, dass die neuralgischen Stellen im Ybbstal zu einem Naturdenkmal werden. Dass dies nun gelungen ist, ist eine schöne Sache.“
Von: NÖN/Andreas Kössl