20.10.2014 07:21 Alter: 121 days

Gemeinderat spricht sich gegen künftige Projekte im Natura 2000-Gebiet aus. EVN lässt sich alle Optionen offen.

Die Grünen wollen möglichen Ybbs-Kraftwerksprojekten der EVN im Gemeindegebiet einen Riegel vorschieben. „Nachdem es in Ferschnitz viel Widerstand gibt, halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass über kurz oder lang ein neuer Standort für das Kraftwerk gesucht wird. Wir müssen der EVN daher klar machen, dass Amstetten im Natura 2000-Gebiet das auf keinen Fall haben will“, sagt Gemeinderat Gerhard Haag.

Ein entsprechender Antrag der Grünen fand die Zustimmung der anderen Fraktionen – mit Ausnahme der ÖVP. „Wir können diese Pauschalforderung nicht unterstützen. Man muss sich in Zukunft jedes Projekt genau anschauen. Ein pauschales Nein im Vornhinein, dafür sind wir nicht zu haben!“, sagte Vizebürgermeister Dieter Funke. EVN-Sprecher Stefan Zach betont, dass für das Unternehmen das Kraftwerk in Ferschnitz Priorität habe. Obwohl der Bescheid nach dem Elektrizitätsgesetz aufgrund eines Einspruches eines Anrainers aufgehoben wurde, rechnet Zach spätestens 2016 mit dem Baubeginn. „Es geht da nur um einen Formfehler, der repariert werden muss.“ Tatsächlich hat die EVN auch andere Bereiche an der Ybbs als mögliche Standorte für Kraftwerke ins Auge gefasst – auch einen in Greimpersdorf. Das Unternehmen hat dort schon mit Grundbesitzers über Optionsverträge verhandelt. Dass das Natura 2000-Gebiet ist, stört Zach nicht. „Natura 2000 schließt nichts aus, denn dann dürften auch ein paar hundert Häuselbauer in ihrem Garten nicht einmal mehr eine Hütte errichten. Ein Kraftwerksbau ist möglich, es müssen eben alle Auflagen erfüllt werden!“

Vorerst ist in Amstetten aber kein konkretes Projekt geplant. Erst wenn das Kraftwerk in Ferschnitz fertig sein, werde die EVN über neue Standorte nachdenken. „Und dann wird man sich auch die Doislau nochmals genau anschauen“, sagt Zach.