Verein „Rettet die Ybbsäsche“ hofft auf Einlenken der NÖ-Landespolitik, bzw. Rücknahme des EVN-Kraftwerksprojektes

Die harsche Kritik der EU-Kommission am Behördenverfahren des Kleinkraftwerkes Ferschnitz „Hohe Brücke“ ist ein klarer Hinweis, dass man ausgewiesene Natura-2000-Schutzgüter nicht Stück für Stück verbauen und zerstückeln sollte. Das Land Niederösterreich hat vor Jahren den Ybbs-Unterlauf als schützenswerten Lebensraum für Huchen und Co. ausgewiesen. Die Europäische Kommission hat nunmehr ein klares Signal nach St. Pölten gesandt, das Ziel der stetigen Lebensraumverbesserung konsequent zu verfolgen. Die Ybbs unterhalb von Amstetten ist ein Flußabschnitt mit unglaublich hohem Potential, vom Aussterben bedrohte Tierarten und au-typische Lebensgesellschaften einen nachhaltigen Lebensraum zu geben. Großfischarten wie der Huchen benötigen zusammenhängende, naturbelassene Gewässersysteme um langfristig überlegen zu können.

Einen Vorgeschmack, wie die Ybbs in diesem Abschnitt wieder aussehen könnte, gibt das kürzlich fertig gestellte Life-Projekt in Amstetten. Diese Renaturierungsmaßnahme entwickelte sich binnen kürzester Zeit als Naherholungsgebiet und tut nicht nur der Tier- und Pflanzenwelt gut, sondern auch den erholungssuchenden Menschen. Die Landespolitik sollte die Ybbs nicht nur als potentiellen Stromlieferanten sehen, sondern als unerschöpfliche Quelle reiner Lebensenergie.

Der Verein „Rettet die Ybbsäsche“ fordert den Erhalt der letzten zur Verfügung stehenden Fließstrecken. Speziell jetzt,  wo Stromproduzenten ihre Kraftwerke stilllegen, da Strom am Europamarkt in Überfluss zur Verfügung steht.

Die Politik ist aufgefordert, den Natur-2000-Begriff endlich ernst zu nehmen und dieses Gebiet, das sich seit über 10 Jahren „im schwebenden Behördenverfahren“ verschiedenster Kraftwerksprojekte befindet, endlich für Lebensraumverbesserungen frei zu geben.