Generalversammlung und Bewirtschaftertreffen am 17.11.

Haben sich bis vor kurzer Zeit die Aktivitäten des Vereins ausschließlich auf die Ybbs bezogen, so stellt der Verein „Rettet die Ybbsäsche“ sein Know-How für das gesamte Gewässersystem zur Verfügung. Dazu gehören auch die kleine Ybbs, die Url und der Zauchbach, sowie sämtliche andere Zubringer.Vereinsobmann Bürgermeister Ing. Erwin Forster konnte neben dem Geschäftsführer des Niederösterreichischen Landesfischereiverbands Karl Gravogl, und Dr. Erhard Kraus vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung Gruppe Wasser, eine große Anzahl von Vertretern der Wissenschaft, Bewirtschaftern und Vereinsmitgliedern begrüßen. Nach der Präsentation des Kassaberichtes durch Kassier DI Horst Blasl und der Entlastung durch die Rechnungsprüfer Dir. Ernst Handsteiner und Fritz Punzengruber wurde der Vorstand neu gewählt. Danach standen Fachbeiträge von Dr. Thomas Spindler zum Thema „Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie am Beispiel der Ybbs“, und von Ing. Bruno Gabler, Obmann des Fischereirevierverbandes III zum Thema „Gesetzliche Rahmenbedingungen bei Elektrobefischungen“ am Programm.

Im Mittelpunkt des Abends standen Erfahrungsberichte aus Wissenschaft und Bewirtschaftung, sowie Vorträge über die Vereinsaktivitäten von Obmann-Stellvertreter Mag. Stefan Guttmann.

Artenschutz und Artenvielfalt
Nach wie vor liegt der Focus der Aktivitäten auf der Bestandssicherung heimischer Fischarten und ökologisch vertretbarer Besatzmaßnahmen, allen voran das Cocooning. Unter der wissenschaftlichen Federführung der Gewässerökologen DI Manuel Hinterhofer, DI Georg Holzer und DI Günther Unfer fördert der Verein „Rettet die Ybbsäsche“ diese Besatzmethode.

So konnten in die Ybbs auch im Jahr 2006 wieder rund 50.000 Äschenbrütlinge und rund 10.000 Äschensetzlinge eingebracht werden.

Die Rolle des Vereins erstreckt sich von der Beratung über Art und Umfang des Besatzes und die terminliche Koordination bis hin zur finanziellen Unterstützung von Besatzmaßnahmen.

Sicherung des Lebensraums
Wie wichtig die Sicherung des Lebensraums für einen nachhaltigen Fischbestand ist, wurde durch verschiedene Erfahrungsberichte verdeutlicht. „Der vor mehreren Jahren getätigte Abriss der Wehranlage Mariental im Fischereirevier Böhler führte zu einer enormen Verbesserung nicht nur des Äschenbestandes, so konnte durch das neu gewonnene Laichhabitat auch der vom Aussterben bedrohte Strömer wieder nachgewiesen werden“, berichtete Ing. Franz Tejral, Fischereibeauftragter der Firma Böhler-Ybbstal.

Ein eher tristeres Bild bietet sich jedoch für die Fischereireviere in Waidhofen. „Kaum vorhandene Fließstrecken, monotone Uferstrukturen, Feinsedimente und Faulschlammentwicklung in den Stauzonen im Bereich Waidhofen bieten kaum Möglichkeiten für eine natürliche Reproduktion und Bestandssicherung von Äschen und Forellen. Um die Reviere für Fischer attraktiv zu erhalten, kann hier nur mehr mit fangfähigen Fischbesatz gearbeitet werden“, berichtete DI Michael Hohenegger, Bewirtschafter des Revieres Arbeiterfischereiverein.

Von: Ing. Leopold Hochpöchler