Die erste und letzte Ybbs-Regatta fand in Waidhofen bei Gstadt statt: Verlust der einzigen Wildwasserstrecke droht.

WAIDHOFEN / Die Naturfreunde sehen mit dem Einstau der Gewässerstrecke durch den Neubau des Kraftwerks Schütt den Verlust einer attraktiven Tourismusressource für den Wassersport.

Kanuten aus Baden oder Gars am Kamp, aber auch aus dem Mostviertel folgten dem Aufruf der Naturfreunde Waidhofens, dem Verein „Rettet die Ybbsäsche“ und der Bürgerinitiative „Pro Ybbs“ zur ersten und zugleich leider auch letzten Ybbsregatta rund um den Amtmann. Wieder einmal droht das „AUS“ einer naturbelassenen, unverbauten Fließstrecke. Speziell die Kanuten beobachten in letzter Zeit das „Zerhacken“ der Flüsse – einst wildromantische Strecken versinken im Stau der Kraftwerke. Wo früher mächtige Kehrwasser und wuchtige Wasserwalzen das Geschick der Wildwasserexperten forderten, gibt es heute vielerorts nur mehr schlammig riechendes, totes, stehendes Wasser.
Kanute und Techniker DI Thomas Reifberger sieht in der konsequenten Verbesserung der Energieeffizienz und in  einem ausgewogenen Energieproduktionsmix die Lösung, den stetig steigenden Strombedarf zu decken. Die ohnedies schon zu über 70 % genutzten Wasserkraftressourcen müssen um Alternativenergien ergänzt werden. „Gerade dann, wenn unsere Flüsse wenig Wasser führen, und dadurch die Strom-Ausbeute äußerst gering ist, können Biomasse, Windenergie, aber besonders die Sonnenenergie dieses Produktionsloch stopfen“, so der Techniker. Dies wurde auch durch die Studie der Universität für Bodenkultur, Auftraggeber Greenpeace, bestätigt.
Naturschutz darf nicht an der Wasseroberfläche aufhören. Der begeisterte Kanute Dr. Werner Schwarzecker bedauert: „Naturjuwele wie die Flusslandschaft rund um den Amtmann sollten unseren Nachfahren erhalten bleiben und nicht unter künstlich aufgeschütteten Schotterkegeln verschwinden!“.
„Es ist nur mehr eine Frage der Zeit bis wir mit unseren Booten mehrere hundert Kilometer fahren müssen, um diesen schönen, naturbezogenen Sport nachgehen zu können, weil in der unmittelbaren Heimat alle Gewässer der Energieproduktion geopfert wurden!“  war der Grundtenor sämtlicher Kanuten.
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