Umweltdachverband und „Kuratorium Wald“ wollen Ybbsabschnitt zum Naturdenkmal machen und fordern Bezirksbehörde zu einem zügigeren Vorgehen auf.

Nachdem im Sommer dieses Jahres Pläne bekannt geworden waren, nach denen im Ofenloch bei Opponitz ein weiteres Ybbskraftwerk errichtet werden sollte, gingen die Wogen in der Region hoch. Proteste von Naturschutzorganisationen folgten umgehend.

Im Oktober kam dann eine klare Absage seitens des Landes Niederösterreichs zu einem derartigen Vorhaben. Aus wasserrechtlicher Sicht sei ein solches Projekt nicht genehmigungsfähig, so Umwelt- und Energielandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP). Und auch Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) bekräftigte zuletzt im Zuge der Eröffnung des Kraftwerks Stadtwehr in Waidhofen seine Abfuhr für ein neues Ybbskraftwerk im Ofenloch.

Diese Absage möchte der Umweltdachverband auf lange Sicht juristisch absichern. Deshalb soll das Ofenloch zum Naturdenkmal nach dem NÖ Naturschutzgesetz erklärt werden. „Die Ybbs ist im Bereich des sogenannten Ofenlochs ökologisch wie landschaftsästhetisch von herausragender Bedeutung. Die Flusslandschaft besticht mit ihrem einzigartigen Schluchtcharakter, tosenden Furten, meterhohen Felswänden und glasklarem, türkisgrünem Wasser. Zudem ist der Abschnitt ein nicht nur in Niederösterreich höchst selten gewordener ursprünglicher Flusstyp mit hohem morphologischen Wert. Diese einzigartige Flusslandschaft muss für alle Zukunft unberührt bleiben und vor Eingriffen rechtlich geschützt werden“, heißt es in einer Aussendung des Umweltdachverbands. Gemeinsam mit dem Verein „Kuratorium Wald“ wurde bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Amstetten bereits im Oktober ein Antrag gestellt, die Ybbs im Ofenloch zum Naturdenkmal zu machen.

Als Kernbereich des Naturdenkmals soll das 2,9 km lange Ofenloch unter Schutz gestellt werden. Dieses reicht von der Straßenbrücke im Bereich Haltestelle Mirenau bis zur Mündung eines rechtsufrigen Zubringerbachs bei Unterwenden. Zusätzlich solle das Naturdenkmal die frei fließende Ybbs bis zu 30 km flussaufwärts des Ofenlochs umfassen, erklärt Gerhard Heilingbrunner, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbands.

Mit dem Fortgang des Naturdenkmalverfahrens ist Heilingbrunner aber alles andere als zufrieden. Dieses verlaufe sehr schleppend, bedauert der Präsident und fordert deshalb Bezirkshauptmann Martina Gerersdorfer auf, Dampf zu machen und den Naturdenkmalbescheid möglichst rasch auszustellen.

„Als Alt-Waidhofner und Liebhaber des Ybbstales ist mir das ein besonderes persönliches Anliegen“, so Heilingbrunner.

Von: NÖN/Andreas Kössl