Verein „Rettet die Ybbsäsche“ lud zur Präsentation der Untersuchungsergebnisse  der Universität für Veterinärmedizin. Im Vorjahr initiierte der Verein „Rettet die Ybbsäsche“ eine Studie, bei der ybbsweit knapp 100 Bachforellen entnommen und von der Universität für Veterinärmedizin auf verschiedenste Krankheiten untersucht wurden.

Am Freitag, 7. April 2017 wurden beim Gasthof Kirchenwirt in Opponitz die Untersuchungsergebnisse präsentiert. Tierärztin Dr. Eva Lewisch erklärte den Bewirtschaftern und Betroffenen der verschiedenen Ybbsreviere die Problematik der Fischkrankheit PKD, die noch vor zwei Jahren in ganz Österreich weitgehend unbekannt war. „Der für Menschen ungefährliche Parasit wurde von der Mündung der Ybbs bis weit in den Oberlauf nachgewiesen. Nur die Strecke flussaufwärts des Zusammenflusses Ois mit dem Lunzer Seebach ist noch nicht PKD belastet“. Infiziert werden die Forellen durch Moostierchen, die in Ruhigwasserzonen, wie z.B. Staubereichen ideale Bedingungen finden. Bei Temperaturen über 15 Grad bricht die Krankheit aus, ist das Wasser kälter, ist sie latent. In der Niere der befallenen Salmoniden vermehrt sich der Parasit, der jedoch nur von den Bachforellen wieder ausgeschieden wird und damit die Moostierchen wieder infiziert. „Ein Teufelskreis“, stellte der Biologe Günther Unfer fest, der das Projekt mit Kollegen der Universität für Bodenkultur betreute. „Er kann nur durchbrochen werden, wenn man keine Bachforellen mehr besetzt. Denn die Sporen, die von befallenen Bachforellen ausgeschieden werden, tragen zur weiteren Verbreitung von PKD bei!“. Die Moostierchen sind schon seit dem vorigen Jahrhundert bekannt, bis jetzt kennt viel zu wenig Details über diese mikroskopisch kleinen Lebewesen. Ihre Rolle im Zusammenhang mit dem Fischparasit PKD wird auch in den nächsten Jahren Gegenstand weiterer Studien sein. Der Verein „Rettet die Ybbsäsche“ wird selbstverständlich diese Projekt weiter unterstützen und darüber entsprechend informieren.

Der Schaden für die Fischereibewirtschafter ist noch nicht voll abschätzbar, stellt doch die Angelfischerei im Ybbstal eine wesentliche Tourismusressource dar.

Neben dem Besatz-Verzicht von Bachforellen und Bachsaiblingen sollten andere Maßnahmen, wie z.B. das Desinfizieren von Fischereiausrüstung, bzw. Paddelbooten die Verbreitung des Parasiten und Verschleppung in andere Gewässer unterbinden.